Zeus

Seit Januar 2020 war Zeus bei uns. Im Oktober mussten wir ihn wegen eines Tumors am Herz gehen lassen. Dabei war er trotz seiner gut zehn Jahre richtig fit. Wir vermissen Zeus, das morgendliche Aufstehen, die ausgiebigen Touren mit ihm, die Freude bei Begegnungen mit den Nachbarshunden, das Schnarchen nach getaner Tat und Mahlzeit …

Zeus hat uns sehr beeindruckt, und wir waren schnell miteinander ein tolles Team. Die langen Wanderungen kostete er intensiv aus – überall gab es etwas zu entdecken. Gegenüber Fremden, Besuchern im Haus oder auch bei der Tierärztin war er immer freundlich – und daher entwickelte sich so mancher im Ort zu einem Fan von ihm.

Immer wieder konnte er richtig neugierig sein; stellvertretend dafür diese Begebenheit: Eines Tages stand auf der Hauptstraße eine Kolonne von Lastwagen, um von einer Baustelle den Aushub wegzufahren. Ein LKW-Fahrer stand auf dem Gehweg und unterhielt sich mit einem Kollegen, der auf der anderen Straßenseite in seinem LKW saß. Zeus würdigte den Fahrer, der neben ihm stand, keines Blickes, fixierte aber den anderen in seinem Führerhaus intensiv und rührte sich nicht mehr von der Stelle. Was faszinierte ihn an dem Fahrer in dem LKW? Nach einer Weile konnte der Mann nicht anders, öffnete die Tür, zog seine Schuhe an und stieg aus. Er kam über die Straße gelaufen, um Zeus zu begrüßen und ihn zu kraulen. Damit hatte Zeus sein Ziel erreicht und ging nach kurzer Zeit weiter seines Weges. Schließlich wartete zuhause ja auch das Frühstück …